Laminat richtig verlegen – Die Anleitung vom Profi

Inhaltübersicht:
1. Was wird benötigt
2. Planung & Vorbereitung
3. Arbeitsschritte

  • Lesedauer: 5 Minuten

  • Herausforderung: Mittel

Laminat richtig verlegen – Das benötigen Sie

Damit das Verlegen Ihres Laminatbodens optimal verläuft, sollten Sie folgende Werkzeuge während Ihrer Arbeit zur Hand haben:

  • Bleistift

  • Cuttermesser

  • Zollstock

  • Stich- oder Kappsäge

  • Wasserwage

  • Schlagklotz

1. Laminat richtig verlegen Planung & Vorbereitung

Verlegeart

Laminat wird grundsätzlich schwimmend verlegt, daher ist es nicht geeignet, wenn der Untergrund ein alter Teppich- oder Filzboden bzw. Magnesiaestrich oder Steinholz-Estrich ist. Bei der schwimmenden Verlegung sind die Dielen nicht fest mit dem Untergrund verbunden.

Alter Bodenbelag entfernen

Der alte Bodenbelag ist oftmals nicht als Untergrund geeignet und sollte entfernt werden, auch ein darunter liegender Belag, wie Beispielsweise ein Teppichboden ist zu entfernen. Wichtig ist, dass der Untergrund trocken und planeben ist, größere Unebenheiten als 3mm pro Meter (Ebenheitstoleranz) müssen beispielsweise mit Fließspachtelmasse ausgeglichen oder abgeschliffen werden. Der Hersteller gibt zudem auch individuelle Empfehlungen an, diese sollten bitte beachtet werden.

  • Der Laminat muss vor dem Verlegen mindestes 48 Stunden in dem Verlegeraum gelagert und akklimatisiert werden. Bitte beachten Sie zudem auch immer die jeweilige Verlegeanleitung des Herstellers.

2. Trittschalldämmung, Dampfbremse verlegen

Für die Verlegung des Laminatbodens ist es vorab notwendig, eine Trittschalldämmung und je nach Untergrund auch eine Dampfbremse zu verlegen. Bei Zementestrich, Anhydritestrich, Magnesiaestrich, mineralische Nivelliermasse und Keramikfliesen ist eine Dampfbremse zwingend erforderlich. Durch die zusätzliche Verwendung von Dampfbremsen oder Dampfsperrfolien, verhindern Sie das Eindringen von Feuchtigkeit und somit können Sie Bauschäden vermeiden.

An Heizungsrohren oder sonstigen schwierigen Stellen, müssen die gewählten Unterlagen ebenfalls auch hinter den Rohren verlegt werden. Bei dem Auslegen der Dampfbremsen ist es wichtig, dass die Bahnen ca. 10cm überlappt ausgelegt und diese Überlappung mit einem Alu-Dichtband dampfdicht verklebt werden. An den Wänden sollte die Folie ca. 5cm nach oben überlappen. Danach wird die passende Trittschalldämmung verlegt, diese ist unverzichtbar für die Verlegung und im Nachgang auch um Laufgeräuschbildung zu vermeiden. Dabei gilt es, die Angaben des Herstellers zu achten.

3. Arbeitsschritte zum verlegen von Laminat

Verlegerichtung

Durch das innovative Klicksystem können Sie die Dielen spielend leicht miteinander verbinden. Die Verlegerichtung ist von links nach rechts, mit der Beachtung, dass die Klickflächen in die Raumrichtung gelegt werden.

 

Randbestände und Dehnungsfugen

Wichtig ist es, dass die Randabstände von 10-15mm eingehalten werden, dies kann mit Keilen oder Dicht- und Distanzband fixiert werden. Die Dehnungsfugen sind notwendig, um bei Temperaturschwankungen Längenausdehnungen auszugleichen. Zudem werden auch Schallbrücken zum aufsteigenden Mauerwerk verhindert. Beachten Sie bitte, dass nach 8 Meter in Richtung der Dielenbreite, nach 10 Meter in Richtung der Dielenlänge, zu angrenzenden Bodenbelägen, unter jeder Tür und bei Bewegungsfugen im Unterboden Dehnungsfugen benötigt werden. Diese werden mittels Übergangsprofil abgedeckt.

Laminatboden verlegen starten

Wenn Sie mit dem Verlegen starten, beachten Sie unbedingt, dass Sie nicht die Pakete nach und nach öffnen und verarbeiten, sondern direkt zwei bis drei Pakete zur Hand haben und die Laminatdielen miteinander vermischen, sodass ein natürliches Verlegebild entsteht.

Für das Verlegen der ersten Reihe ist es vorab notwendig, dass die Federn an der Diele passend zur Wand abgesägt werden. Bei unebenen Wänden müssen Sie diesen Verlauf auf der Diele einzeichnen. Dafür eignet sich ein kleines Holzbrett, durch welches ein Loch für eine Bleistift gebohrt wird. Damit lässt sich optimal der Wandverlauf auf die Diele abzeichnen.

Verlegen Sie nun die erste Reihe durch zusammenklicken und achten Sie darauf, dass die Dielen jeweils in der Flucht liegen. Entscheiden Sie sich dabei für den englischen Verbund, werden die kommenden Reihen jeweils im Halbversatz verlegt. Bei dem wilden Verbund wird der Abschnitt der vorherigen Reihe in der nächsten Reihe eingesetzt.

Der Abschnitt darf allerdings nicht kürzer als 40cm sein. Diesen misst man, indem man die Diele um 180 ° dreht, passend an die freie Stelle legt und ca. 1cm Puffer zur Wand einplant, dann wird die Schnittstelle mit einem Bleistift markiert. Zum Schneiden können Sie eine Stich- oder Kappsäge verwenden.

Bei der zweiten Reihe muss die Diele komplett einrasten, dies zuerst an der Stirnseite und danach an der Längsseite verbinden, dies wird auch als Verriegelungs-Technik bezeichnet. Die entstehende Lücke zwischen den Dielen wird durch die Verwendung des Schlagklotz geschlossen. Die entstehenden Stöße sollten mindestens 40 cm versetzt verlegt werden.

Für die letzte Verlegereihe muss die Dielenbreite ermittelt werden. Dafür muss die zu verlegende Diele deckungsgleich auf die vorletzte Reihe gelegt werden. Die benötigte Breite wird mit Hilfe eines weiteren Dielenstückes ermittelt und passend auf die Dielen für die letzte Reihe skizziert. Wichtig ist es, dass die Dehnungsfuge zur Wand berücksichtigt werden. Zum besseren Einsetzen wird ggf. ein Zugeisen benötigt.

4. Schwierige Stellen

Bei schwierigen Stellen wie bspw. Heizungsrohren müssen die Aussparungen markiert und mittels einer Sichtsäge/Kreisschneider bearbeitet werden. Dabei ist es wichtig, dass nicht nur der Rohdurchmesser als Öffnung dient, sondern mindestens 20mm Puffer eingerechnet werden. Die Diele wird dann mittig zu den Rohröffnungen durchgesägt und somit ist die Verlegung einfach umsetzbar. Das abgetrennte Stück wird meist mittels Leim fixiert. Die Rohröffnungen werden durch mit einer Abdeckung versehen.

Eine weitere schwierige Stelle bilden Holztürzargen, denn diese könnten gekürzt werden, damit die Diele optimal darunter gelegt wird. Sollten Sie Stahlzargen besitzen, werden diese nicht gekürzt. Hier hat man nur die Möglichkeit, die Diele passend zuzuschneiden und die Dehnfuge mit Dichtstoff auszufüllen. Dies ist wichtig, damit keine Feuchtigkeit eindringen kann.

Mit diesen Hinweisen und Tricks sind Sie nun bestens für die Verlegung Ihres Laminatbodens vorbereitet – viel Spaß!

Vermeiden Sie folgende Fehler beim Verlegen

  • Zur geringe Akklimatisierung

  • Unebener Untergrund

  • Verlegeanleitung des Herstellers nicht beachtet

  • Falsche Trittschalldämmung

  • Randabstände (Wände, bodentiefe Fenster, Rohre etc.) zu gering – mindestens 5mm notwendig

  • Nicht vergessen: bei schiefen Wände Keile bei der ersten Reihe dazwischensetzen

  • Verlegeversatz, da die Reststücke unter 30cm groß sind

  • Versiegelung der Ränder mit Silikon, PE Schnur nicht vergessen

  • Keine Dehnungsfuge in großen Räumen, diese müssen bei 8-10m Länge eingesetzt werden bzw. an der Dehnungsfuge des Estrich

  • Punktuelle Belastung (Küche etc.) sorgt für Fugenbildung